In der Elektrifizierung der Baumaschinen liegt die „Zukunft der Industrie“ 

September 20, 2016

Volvo Construction Equipment (Volvo CE) untermauerte die Tatsache, dass die Energieeffizienz ganz oben auf der Agenda des Unternehmens steht, indem es seinen Prototypen des Hybrid-Radladers mit der Bezeichnung LX1 auf dem Xploration Forum in Eskilstuna, Schweden, vom 9. bis zum 14. September vorstellte. Das Unternehmen gewährte den Kunden, der internationalen Presse, Regierungsvertretern und Vertretern von Universitäten einen exklusiven Blick auf die elektrische Hybrid-Maschine, die den Kraftstoffverbrauch um bis zu 50 Prozent verringern kann. Darüber hinaus zeichnet sich der LX1 durch eine erhebliche Verringerung der Emissionen und Lärmbelästigung im Vergleich zu den entsprechenden herkömmlichen Maschinen aus.

Der LX1 ist ein Serienhybrid, der mit einem Antriebsstrang, der aus elektrischen, an den Rädern montierten Antriebsmotoren besteht, mit elektrischen Hydraulikeinheiten, einem Energiespeichersystem und mit einem deutlich kleineren Dieselmotor ausgestattet ist, und der sich durch eine neue Maschinenarchitektur auszeichnet. Diese Kombination macht eine erhebliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs möglich. Der Prototyp mit 98 Prozent neuen Bauteilen und einer grundlegend neuen Maschinenkonzeption ist in der Lage, die gleiche Arbeit zu verrichten, die sonst nur ein größerer Radlader erledigen könnte. Der LX1 ist Teil eines Forschungsprojekts und derzeit noch nicht auf dem Markt erhältlich.

Ausblick in die nahe und ferne Zukunft

Die Volvo-Gruppe definiert Elektromobilität als „kommerzielle Fahrzeuge und Maschinen, die in der Lage sind, einen elektrischen Motor für den Antrieb und die Ausführung der Hauptfunktion der Maschine zu verwenden.“ Eine Maschine, die mehr als eine Energiequelle nutzt und Energie zurückgewinnt und wiederverwendet, die ansonsten verloren ginge, wird als ein Hybrid eingestuft. Damit eine Maschine als echter Hybrid betrachtet werden kann, muss sie in der Lage sein, Energie zu speichern.

Volvo CE machte sich im Jahre 1998 auf den Weg in Richtung Elektromobilität und Hybridtechnologie. Das Unternehmen verfolgt langfristige Pläne bezüglich der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen für die Elektromobilität, wozu elektrische Hybride und elektrische Baustellen gehören. „Auch wenn wir glauben, dass es in Zukunft eine grundlegende Verschiebung zur elektrischen Hybridtechnologie geben wird, erwarten unsere Kunden, ganz zu Recht, heute bereits eine verbesserte Effizienz. Wir bieten diese über eher herkömmliche Technologien und ‚weiche Angebote‘“, sagt Scott Young, Leiter des Programms für Elektromobilität bei Volvo CE. „Denn wir müssen die jetzigen Erwartungen unserer Kunden in puncto Gesamtbetriebskosten erfüllen. Die Energiekosten bilden einen erheblichen Anteil der Gesamtbetriebskosten, aber auch der Kaufpreis und die Wartungskosten stellen erhebliche Ausgaben dar. Diese Aspekte ermutigen uns, unsere Pläne hinsichtlich der Hybridentwicklung voranzutreiben. Demzufolge können Sie davon ausgehen, dass, noch bevor eine Maschine wie der LX1 auf den Markt kommt, Elemente dieser Konzeption in unsere Produkte einfließen werden. Dadurch werden kurz- und mittelfristige Entwicklungen und Anforderungen unterstützt. Und während der Markt die Technologie weiterhin akzeptiert, wird die Technologie kontinuierlich besser und neue Technologien immer kostengünstiger.“

Mit den Kunden zusammenarbeiten

Volvo CE hat seinen Kunden „Waste Management“, das größte Umweltdienstleistungs- und Recyclingunternehmen Nordamerikas, als Partner gewonnen, um den LX1 im Feldversuch einzusetzen. Waste Management, das weltweit die größte Flotte an Volvo-Baumaschinen besitzt, setzt derzeit eine herkömmliche Maschine an zwei seiner Standorte in Kalifornien zum Sammeln von Basisdaten ein. Im Anschluss an das Xploration Forum erhält das Unternehmen einen LX1, um damit Daten bezüglich der Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der Emissionen zu sammeln.

„Wir betrachten Volvo CE als strategischen Partner“, sagt John Meese, zuständig für schwere Geräteausrüstung bei Waste Management. „Wir verfügen über eine der größten Baumaschinenflotten in Nordamerika und wollen die beste verfügbare Technologie nutzen, um unsere Abläufe und Dienstleistungen zugunsten der Kunden zu verbessern. In dem Moment, in dem uns der LX1 vorgestellt wurde, wussten wir, dass wir mit Volvo CE zusammenarbeiten wollen, um das Konzept unter den realen Bedingungen, in denen wir arbeiten, zu erproben. Wir erwarten hervorragende Ergebnisse hinsichtlich der Verringerung des Verbrauchs an fossilen Kraftstoffen und der Reduzierung der Abgasemissionen. Ein zusätzlicher Vorteil ist die drastische Verringerung der Lärmbelästigung.“

Kapitalrendite

„Selbst dann wenn mit dem Prototypen der Kraftstoffverbrauch erheblich gesenkt und die Produktivität deutlich erhöht werden können, müssen bei der Serienfertigung die Kosten und die Kapitalrendite im Auge behalten werden“, betont Young. „Die Hybridtechnologie stellt immer noch eine kostspielige Lösung dar, und die Akzeptanz nimmt nur langsam zu. Das liegt daran, dass der Ertrag der derzeit auf dem Markt erhältlichen Hybridmaschinen im Vergleich zur herkömmlichen Technologie nicht spürbar höher ist, sodass die Amortisation ihrer Investition mehr Zeit in Anspruch nimmt. Allerdings sinken die Kosten für die Energiespeichersysteme, wie Lithium-Ionen-Batterien, und für andere Technologien stetig ab, womit die Hybridmaschinen hinsichtlich ihrer Kosten immer attraktiver werden. Die herkömmliche Technologie kann allerdings auch immer noch weiter optimiert werden, und diese Entwicklungen werden noch einige Jahre mit der Hybridtechnologie im Wettstreit stehen. Wie dem auch sei, wir befinden uns derzeit in einer Phase exponentiellen Technologiewachstums, und ich glaube, dieser Paradigmenwechsel in der Industrie wird schneller vonstattengehen, als dies für andere in der Vergangenheit der Fall war.“

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Volvo Construction Equipment Germany GmbH
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